Donnerstag, 4. September 2014

Wie zwei Welten

Wenn man als Tourist nach Kapstadt kommt, kriegt man eine wunderschöne Stadt zu sehen, in der alles so sauber ist. Man kann ohne Probleme mit seinem Handy in der Hand rum laufen, kaum eine Spur von Kriminalität und Armut.

Ja, das wäre dann die touristische Seite von Südafrika.

Mein tägliches Leben hier sieht schon ein wenig anders aus, naja ok vielleicht nicht nur ein wenig ;) Der Unterschied zwischen dem was Touristen von dem Land sehen, und dem wie die Leute hier wirklich leben ist schon manchmal echt riesig.

 Ich gehe immer wieder gerne nach Kapstadt. Man sagt wirklich nicht umsonst, das es einer der schönsten Städte der Welt ist, aber jedes mal, wenn mich jemand dort fragt, ob ich im Urlaub hier bin, kann ich stolz sagen:,, Nein, ich lebe für ein Jahr in Südafrika.'' Jedes mal, wenn ich an einem Touristenüberfluteten Ort stehe denke ich mir:,, Ha, die sind alle in einer Woche wieder zu Hause, und ich habe noch so viel Zeit alles zu entdecken." Aber noch viel schöner als der Gedanke, ein ganzes Jahr hier zu sein, ist der eben auch die andere Seite zu sehen.

 Die andere Seite, wo man keine Postkarten kriegt, weil sich dahin einfach keine Touristen verirren, die Seite wo die Kultur so herzlich, teilweise für mich noch unverständlich und einfach komplett anders ist, wo einen höchsten der blaue Himmel an Europa erinnern könnte, wo man sieht und versteht, was Armut wirklich heißt, wo ich die einzige Weiße bin, wo nichts perfekt und für Touristen gemacht ist, aber dennoch seinen ganz eigenen Zauber hat. Ich kann mit stolz sagen, das ich in Mitchells Plain, in den Cape Flats lebe.

 Wer Urlaub in Südafrika macht, kann sich auf wunderschöne Landschaft und eine tolle entspannte Zeit freuen. Aber kein Tourist zu sein, und Südafrika so langsam verstehen zu lernen fühlt sich einfach so toll an.